"Vor allem eins: Dir selbst sei treu"
Comic-Konzert zu fünf bedeutenden deutschen jüdischen Frauen
Was bedeutet es, jüdisch zu sein in Deutschland? Und was für eine Rolle spielt es dabei, eine Frau zu sein? Fragen der Zugehörigkeit und Identität beschäftigen deutsche Jüdinnen und Juden seit Jahrhunderten. In den letzten Jahren fanden sie vermehrt Widerhall in Graphic Novels, die sich mit dem Leben und Wirken von prägenden jüdischen Persönlichkeiten auseinandersetzen.
Anlässlich „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" präsentiert der Komponist und Pianist Itay Dvori einen neuen Klavierabend mit Musik zu Graphic Biographies über fünf bedeutende deutsch-jüdische Frauen des 20. Jahrhunderts. Porträtiert werden die Philosophin Hannah Arendt, die erste Rabbinerin Regina Jonas, die Mathematikerin Emmy Noether, die Dichterin Mascha Kaléko sowie die Schauspielerin Hanna Maron (das Buch über sie ist gleichzeitig der Namensgeber dieses Programms).
Seine teils komponierten und teils improvisierten Comic-Vertonungen verknüpfen sich mit den gleichzeitig projizierten Bildern und Texten der Comics zu einem synästhetischen Erlebnis. Zwischen den einzelnen Stücken nach Comicwerken von Barbara Yelin, Elke Renate Steiner, Ken Krimstein, Cliò Agrapidis und Elena Mistrello erklingen Felix Mendelssohn Bartholdys Sechs Lieder ohne Worte Op. 67. Sie dienen als Reflexionsraum und zugleich als Inspiration für die Vertonungen.
Die Premiere dieses Konzerts, die am 2. Dezember 2021 in Berlin stattfand, wurde in Zusammenarbeit mit Jüdisches Zentrum Synagoge Fraenkelufer e.V. und Jewish Moving Pictures e.V. konzipiert und produziert. Sie wurde von 321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V. finanziell unterstützt. Fotografische Eindrücke vom Event finden Sie hier.
Einen Bericht von Andreas Platthaus für die Frankfurter Allgemeine Zeitung über dieses Konzertprogramm finden sie hier.